Diözesan- und Jugendtag in Oberkessach am 13.04.24

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Ein Tag der Ermutigung

„Ich blicke dankbar zurück auf mein Leben in und mit der DJK“ sagte Ursula Hedderich aus der DJK Bad Mergentheim, die im Rahmen des Diözesantages den Linus-Roth-Gedächtnispreis des DJK-Diözesansportverbandes erhielt. Die DJK habe sie vor vielen Jahren mit offenen Armen aufgenommen und sei ihr Heimat geworden. In ihrem jahrzehntelangen Engagement habe sie festgestellt, dass Ehrenamtliche wie sie und die anderen anwesenden Vereinsdelegierten zwar nicht unbedingt die großen Probleme der „großen Welt“ lösen, durchaus aber „unsere kleine Welt in unserer nächsten Umgebung“ verändern können.

Armin Peter überreicht Ursula Hedderich den Linus-Roth-Gedächtnispreis

Gemeinsam die Welt verändern

Im Verein, vor Ort, durch gemeinsamen Einsatz, Mut und Zuversicht die Welt zu verändern und zu verbessern – dieses Thema zog sich wie ein roter Faden durch den ganzen Diözesantag: Bürgermeister Joachim Scholz (Gemeinde Schötal) lobte den Gemeinschaftssinn der Ehrenamtlichen in der DJK Oberkessach und in vielen anderen DJK-Vereinen und ihr selbstverständliches Anpacken für andere. Vereinsarbeit wie diese biete in den gegenwärtigen, oft unübersichtlichen und überfordernden gesellschaftlichen Situationen wichtige „Stabilität und Orientierung“.
Auch Landrat Dr. Matthias Neth betonte in seinem Grußwort, dass Vereinsarbeit, wie sie etwa in der DJK geleistet werde, ein Dienst für die ganze Gesellschaft sei, den man nicht hoch genug wertschätzen könne.

Vieles ist möglich, wenn Menschen überzeugt und gemeinsam ans Werk gehen. Das zeigte auch die Rede von Rüdiger Volk, dem Vorsitzenden der DJK SG Oberkessach und damit Gastgeber des Diözesantages: Er berichtete von den vielen aktiven Sparten seines Vereins und vom lebendigen Vereinsleben. Mit besonderem Stolz erzählte er, wie die „DJK-Familie Oberkessach“ die 70 Jahre alte Turnhalle, in der Delegierte und Gäste tagten, immer wieder in Eigenarbeit renoviert, erweitert und gepflegt hat, sodass sie heute noch in einwandfreiem Zustand erscheint.

Viele weitere positive Beispiele fanden im Rahmen des Diözesantages Erwähnung, nicht zuletzt die oft vorbildliche Jugendarbeit in den Vereinen, die vom Jugendteam der DJK mit Prämierungen für „Gute Jugendarbeit“ ausgezeichnet wurden.

Prämierte Vereine „Gute Jugendarbeit“

Handeln wie Johannes der Täufer

Im Rahmen des spirituellen Impulses in der Kirche St. Johannes der Täufer nahm der Geistliche Beirat des DJK-Diözesanverbandes, Domkapitular Andreas Rieg, Bezug auf den Patron der Kirche und zeigte Orientierungspunkte für die DJK auf: Wie der selbstbewusste Johannes der Täufer dürften auch DJKlerinnen und DJKler „wissen, was sie drauf haben“. Wie der asketische Johannes in der Wüste sollten sie mit dem Durchhaltevermögen einer Sportlerin und eines Sportlers ihre Ziele verfolgen. Nicht, um sich selbst ein Denkmal zu setzen, sondern, um wie Johannes, „Jesus, dem Licht und der Zuversicht, den Weg zu bereiten“.

Vortrag der Inklusionsbeauftragten Mandy Pierer

Für besondere Aufmerksamkeit sorgte am Nachmittag der Vortrag der Inklusionsbeauftragten des MTV Stuttgarts, Mandy Pierer. Lebendig und mitreißend schilderte sie, wie wichtig das beherzte Loslegen einzelner Personen für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen ist. Als Mutter eines von Geburt an querschnittsgelähmten Sohnes ermöglichte sie in ungeheurer Tatkraft erst ihm und dann vielen anderen sportliche Aktivitäten in regulären Sportgruppen oder auch im Parasport. Mittlerweile ist sie nicht mehr nur als Übungsleiterin aktiv, sondern berät Betroffene, Interessierte und Vereine über Inklusionsmöglichkeiten. Ihr wichtigster Rat: nicht erst alle Eventualitäten bis ins Detail regeln wollen, sondern klein anfangen und „mit dem Naheliegendsten beginnen“: das seien oft einfache Lösungen für beeinträchtigte Verwandte, Freunde oder Mitglieder im eigenen Verein. „Inklusion ist wie Singen – man muss sich nur trauen“ fasste Mandy Pierer ihren Vortrag zusammen – und Pfarrer Dr. Bömer, der geistliche Beirat der DJK in Oberkessach, stimmte in einer Wortmeldung begeistert zu: „Gelebte Inklusion ist gelebtes Christentum!“

Hier gibt es die Präsentation vom Vortrag von Mandy Pierer

Armin Peter, Vorsitzender des DJK-Diözesansportverbandes, schloss den inhaltlich vollen Diözesantag in Oberkessach mit Dankesworten für den ausrichtenden DJK-Verein und seine Helferinnen und Helfer, für die rege Teilnahme der Delegierten, für den vielfältigen Austausch und viele gute Gespräche.

Sarah Kubin-Scharnowski