Sport- and Spirit-Tage 2024 im Kloster Bonlanden
10.000 Dinge besitzt ein deutscher Haushalt heutzutage im Durchschnitt – vor hundert Jahren waren es durchschnittlich noch 180. Wie kam es dazu? Und: brauchen wir das alles wirklich? Diese Fragen waren der Einstieg in die diesjährigen Sport- and Spirit-Tage.
Schnell war klar, dass vieles von dem, das wir besitzen eigentlich unnötig ist, vieles sogar Ballast, der uns lähmt und hemmt. Dafür fehlen uns andere „Dinge“: Zeit, für das was uns gut tut und erfüllt, Orientierung, Sinn, Leichtigkeit und Gelassenheit. In einer mentalen „Ausmist-Challenge“, die aber nicht nur Gegenstände, sondern auch die je eigenen Gefühle und Beziehungen in den Blick nahm, versuchten wir unser Leben neu zu sortieren. Es folgten lebhafte Diskussionen und sehr offene Gespräche in der Gruppe.
Beim Sport dagegen ließen wir uns komplett fallen und genossen die spielerischen Übungen mit Bällen und „Sternchen“, stampften mit lautem Gelächter beim Lokomotiven-Spiel über die Wiese, tanzten zu mitreißender Musik beim Energy Dance und kamen zur Ruhe beim Qi Gong. Diese Leichtigkeit und Unbeschwertheit, da waren sich alle einig, sollten wir viel öfter erleben!
Das war auch die Botschaft, die wir aus der Bibliodrama-Einheit zum „Reichen Jüngling“ und aus dem Stationengottesdienst rund um das Thema „Sorgt euch nicht“ (Mt 6, 19-34) mitnahmen: nicht, dass wir sorg-, gedanken- und völlig besitzlos in den Tag hineinleben sollen, sondern, dass wir darauf vertrauen dürfen, dass Gott uns schon mit dem nötigen versorgt. Eindrucksvoll war in diesem Zusammenhang auch die Unterhaltung mit Schwester Veronika, die die einengende „besorgte Leere“ von einer „offenen Leere“ unterschied: letztere bietet Perspektiven und Freiraum, der gestaltet werden kann.
Den hochsommerlichen Temperaturen passten wir uns durch eine flexible Programmgestaltung und Aufenthalte im Schatten an. Fünf erfüllende Tage in wunderbarer Gemeinschaft – so sollen die Sport- and Spirit-Tage auch 2025 wieder stattfinden!
Sarah Kubin-Scharnowski
