Spirituelles Wanderwochenende in Hechingen

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Eine Auszeit unterwegs

Und dann kam der Wind: am Aussichtspunkt oben am Albtrauf peitschte er uns ins Gesicht, umtoste uns, durchblies Kleider, Körper und Geist… Das war der spannendste Moment unseres Spirituellen Wanderwochenendes in Hechingen: kommt der Regen, oder erreichen wir wenigstens einigermaßen trocken den Endpunkt unserer langen Samstagswanderung? Das Wetter hielt: nördlich und südlich eine Regenfront und ein starkes Gewitter und wir genau dazwischen, wie beim alttestamentlichen Zug durch das Rote Meer – ja, dieser Gedanke kam uns!

Schließlich waren wir ebenfalls gemeinsam unterwegs und auch auf der Suche: nicht direkt nach dem Heiligen Land, aber schon auf der Suche nach dem, was uns im Leben trägt. In Impulsen und kleinen Aktionen unterwegs fragten wir uns, wie unser Lebensweg eigentlich gerade beschaffen ist, wer uns begleitet, wie es uns damit geht. In Wahrnehmungsübungen schärften wir unsere Sinne und versuchten, einmal nur im Augenblick zu leben. Im Morgen- und Abendimpuls spürten wir Gott nach.

Dabei stärkten uns die Gemeinschaft mit den anderen und das Erleben der herrlichen Natur. Schon erstaunlich, wie schnell und wunderbar man mit Menschen, die man größtenteils noch nicht kannte, wandern, reden und schweigen kann! Gemeinsam schritten wir durch blühende Wiesen und schattige Wälder, erklommen den Albtrauf und ließen am letzten Tag nach thailändischem Brauch kleine, selbstgebaute Flöße mit unseren Sorgen zu Wasser.


Unser letzter Wegabschnitt führte uns vom Hechinger Märchenpfad kommend durch eine Birkenallee, die wir kurzerhand zum „Wünsch-Dir-was“-Weg erklärten. Was sich die Einzelnen wünschten, blieb geheim. Wir vom Leitungsteam aber verraten unseren Wunsch: ein ebenso erfülltes spirituelles Wanderwochenende wieder im Haus St. Luzen in Hechingen im Jahr 2025!

Sarah Kubin-Scharnowski und Alexander Schreiner